×
Am 2. April 2025 kündigten die USA neue Zölle in Höhe von bis zu 31% auf mehrere wichtige Produkte der Schweizer Industrie wie Maschinen, Uhren und Präzisionsinstrumente an. Obwohl diese Massnahmen direkt auf die Exportindustrie abzielen, könnten sie sich auch auf andere Wirtschaftsbereiche auswirken, darunter indirekt auch auf den Schweizer Immobilienmarkt. Der Schweizer Immobilienmarkt ist eng mit der Entwicklung der Zinssätze, der Inflationsdynamik und der allgemeinen Wirtschaftslage verknüpft.


Kaskadenartige Auswirkungen auf die Wirtschaft

Handelsspannungen führen zu einer Verlangsamung des globalen Wachstums, zu Störungen in den Lieferketten und zu grösserer wirtschaftlicher Unsicherheit. Dies bremst tendenziell die Investitionen, schwächt die Gesamtnachfrage und wirkt sich somit auch auf die Schweizer Wirtschaft aus. In einem solchen Umfeld kann ein Rückgang der Wirtschaftsaktivität auch zu einer geringeren Nachfrage nach Immobilien führen, insbesondere im gewerblichen und industriellen Segment.


Inflation, Zinssätze, Mieten: ein empfindliches Gleichgewicht

Auch wenn die unmittelbare Wirkung der Zölle auf die Verbraucherpreise in der Schweiz moderat bleibt, verdienen mehrere indirekte Mechanismen Beachtung: die Aufwertung des Schweizer Franken, ein möglicher Rückgang der Energiepreise oder eine Verlangsamung der weltweiten Nachfrage. Diese Faktoren haben einen direkten Einfluss auf die Inflation und damit auch auf die geldpolitischen Entscheidungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Zinsänderungen wirken sich rasch auf den Immobilienmarkt aus, sei es in Bezug auf die Finanzierungskosten, die Renditeerwartungen der Anleger oder die Mieten, insbesondere im gewerblichen Sektor, wo die Mietverträge häufig indexiert sind. Mit anderen Worten: Die Instabilität des internationalen Handels kann sich in Form einer erhöhten Volatilität des Schweizer Immobilienmarktes ganz real auswirken.


Ein Klima der Unsicherheit, das Investitionen hemmt

In einem von Unsicherheit geprägten wirtschaftlichen Umfeld neigen Immobilienakteure dazu, eine vorsichtigere Haltung einzunehmen, insbesondere in den Segmenten, die am stärksten auf Konjunkturzyklen reagieren: Gewerbeflächen, Logistiklager, Entwicklungsprojekte. Umgekehrt könnte diese Phase die Attraktivität von Wohnimmobilien in guten Lagen erhöhen, die in turbulenten Zeiten oft als sicherer Hafen angesehen werden.


Fazit: Ein schwaches Signal, das ernst zu nehmen ist

Die US-Zölle stellen zwar keine direkte Bedrohung für den Schweizer Immobilienmarkt dar, doch sind sie Teil eines angespannten geopolitischen Klimas und einer instabilen Wirtschaftslage. Für die Fachleute des Sektors ist es wichtig, auf diese schwachen Signale zu achten, die oft unterschätzt werden, die aber, wenn sie sich häufen, die Dynamik des Marktes grundlegend verändern können.



Quellen
tdg.ch - Artikel
lacote.ch - Artikel
wuestpartner.com - Artikel
lacote.ch - Artikel